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Walfangprotest in der Antarktis: Schiff der Tierschutzorganisation „Sea Shepherd“ schwer beschädigt

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Veröffentlicht: 22:23, 6. Jan. 2010 (CET)
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Die „Ady Gil“ von Sea Shepherd
Minkwale, auch Zwergwal genannt, sind seit dem Rückgang der Großwale bevorzugte Beute der japanischen Walfänger. Laut Greenpeace haben japanische Walfänger in den letzten 20 Jahren 9.000 dieser Meeressäuger getötet. Auch norwegische und isländische Walfänger machen Jagd auf die Zwergwale.

Antarktis, 06.01.2010 – Wie etwa vor einem Jahr kollidierte erneut ein Schiff der Umweltschutzorganisation Sea Shepherd Conservation Society, die „Ady Gil“, mit einem japanischen Walfänger. Während „Sea Shepherd“ von einer unprovozierten Attacke sprach, gaben japanische Behörden an, das Schiff der Tierschutzorganisation sei absichtlich vor den Bug des japanischen Walfängers gefahren. Dabei hätten sich die Tierschützer dem Harpunenschiff „Sonan Maru“ bis auf 20 Meter genähert. Der Bug des Bootes von Sea Shepherd wurde über mehrere Meter aufgerissen, so dass Wasser eindrang. Die Besatzung konnte auf ein anderes Boot gerettet werden. Auf ihrer Internetseite schrieb ein Vertreter von Sea Shepherd, das japanische Sicherheitsschiff Shonan Maru No. 2 habe den Katamaran „Ady Gil“ vorsätzlich gerammt und dem Boot auf diese Weise beträchtlichen Schaden zugefügt. Die Schäden seien so schwerwiegend, dass das Boot zu sinken drohe. Trotz des Seenotrufs der Ady-Gil-Mannschaft verweigerte das japanische Schiff jegliche Hilfeleistung, schreibt der Vertreter von Sea Shepherd. Der Verlust der Ady Gil koste die Organisation etwa zwei Millionen US-Dollar. Sea Shepherd forderte Australien auf, ein Schiff der Marine in die Region zu entsenden, um den Frieden in den antarktischen Gewässern wiederherzustellen. Auf den Schiffen und Booten von Sea Shepherd seien 21 Australier im Einsatz. Insgesamt seien 77 Besatzungsmitglieder aus 16 Nationen auf drei Schiffen für Sea Shepherd im Einsatz.

Die Tierschutzorganisation Sea Shepherd geht im Kampf gegen den Walfang zu „wissenschaftlichen Zwecken“, wie es von japanischer Seite offiziell heißt, nicht gerade zimperlich vor. Blendlaser und stinkende Buttersäure werden als „Waffen“ eingesetzt, um die japanischen Walfangboote daran zu hindern, in den Antarktis-Gewässern Wale zu töten. Die Tierschützer sollen nach japanischen Angaben auch versucht haben, Taue so ins Wasser zu werfen, dass sie sich in die Schiffsschrauben der Harpunenschiffe verwickeln. Umgekehrt setzen die japanischen Schiffsbesatzungen Wasser- und Schallkanonen (LRAD) gegen die Tierschützer ein.

Seit 1986 besteht ein internationales Walfangverbot. Das Abkommen enthält jedoch ein Schlupfloch, das den Walfang zu wissenschaftlichen Zwecken zulässt. Unter Berufung auf diese Vertragsklausel fährt die japanische Walfangflotte Jahr für Jahr aus, um die Meeressäuger zu jagen. Die gefangenen Tiere landen größtenteils jedoch nicht in wissenschaftlichen Instituten, sondern ihr Fleisch wird in japanischen Supermärkten verkauft. Walfleisch gilt in Japan als Delikatesse.

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Quellen